Herne. Evonik und Uniper haben heute in Gelsenkirchen den offiziellen Startschuss für das Projekt Technische Optionen zur thermischen Energiegewinnung (TORTE) gegeben. Als einer der ersten Schritte des "Herne Green Deal" von Evonik zur nachhaltigen Umgestaltung des Chemiestandorts Herne wird das Projekt TORTE industrielle Abwärme aus der Isophoron-Produktion in das Fernwärmenetz einspeisen. Bis Ende 2024 sollen rund 1.000 Haushalte im Ruhrgebiet versorgt werden.
Zur Rückgewinnung dieser industriellen Niedertemperatur-Abwärme hat Uniper vor Ort eine große Wärmepumpe installiert, die bis zu 1,5 Megawatt Wärme in das Fernwärmenetz zur Versorgung der lokalen Kunden einspeist. Durch die nachhaltige Wärmerückgewinnung am Standort Herne kann Uniper seine Emissionen um 1.750 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Das Projekt unterstützt auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Evonik, die Kohlenstoffdioxidemisionen und den Verbrauch fossiler Ressourcen an den Standorten zu reduzieren.
"Dies ist nur der erste Teil der Nachhaltigkeitsreise von Evonik in Herne. Unser langfristiges Ziel für den Standort ist es, vollständig unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden - einschließlich der Eliminierung fossiler Rohstoffe aus unserer Produktion und der Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks", sagte Christian Schmidt, Leiter des Geschäftsgebiets Crosslinkers. "Indem wir uns auf unseren Fuß- und Handabdruck konzentrieren, unterstützen wir unsere Kunden bei der Erfüllung ihrer CO2-Emissions- und Leistungsanforderungen. Dies erreichen wir durch die Verwendung von erneuerbaren Rohstoffen. So entstehen Lösungen mit geringerem fossilen Kohlenstoffgehalt, wie unsere Produkte IP, IPD und IPDI eCO, die dazu beitragen, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten."
Das Projekt TORTE wurde für seinen nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Energie mit dem ersten Preis der "Responsible Care Initiative" des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) ausgezeichnet. Die Jury wertete die Initiative in Herne als Benchmark für die ganzheitlich nachhaltige Transformation eines Chemiestandortes in Richtung grüne Produktion und Umweltschutz.
"Die Optimierung der Produktion und die Reduzierung von Emissionen durch die Nutzung von industrieller Abwärmeenergie ist seit langem ein Ziel der chemischen Industrie", sagte Dr. Rainer Stahl, Standortleiter von Evonik in Herne. "Mit der Abwärme einen nachhaltigen Beitrag zur kommunalen Wärmeversorgung in unserer Gemeinde zu leisten, kann den Standort Herne zu einem hervorragenden Beispiel für nachhaltige Chemieproduktion machen."
Der Standort Herne umfasst 17 Produktionsanlagen auf einer Fläche von 250.000 Quadratmetern. Mit dem "Herne Green Deal" verfolgt Evonik das Ziel, den Produktionsstandort nachhaltig und klimaneutral umzubauen. Neben dem Projekt TORTE läuft auch das Projekt H2annibal zur Erprobung einer neuartigen Elektrolyse-Technologie. Ziel ist es, grünen Wasserstoff zu erzeugen, der als erneuerbarer Ausgangsstoff für eine nachhaltigere Isophorondiamin-Produktion (IPD) in Herne verwendet werden kann.
Informationen über den "Herne Green Deal" und unsere Ambitionen im Bereich der nachhaltigen Produktion finden Sie hier.