Dabei gaben die Europaabgeordneten Jens Geier (SPD) und Moritz Körner (FDP) sowie die Grünen-Kandidatin Janina Singh Einblicke in ihre Arbeit, erläuterten Hintergründe und diskutierten mit Mitgliedern der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) von Evonik über die Zukunft Europas.
Bei der Wahl am 9. Juni dürfen in Deutschland erstmals auch 16-Jährige ihre Stimme abgeben“, sagt Alexandra Guist, Vorsitzende der JAV, und betont: „Für viele unserer Auszubildenden ist es die erste Teilnahme an einer Wahl. Der Austausch hat dabei geholfen, bessere Einblicke in die Europapolitik unterschiedlicher Parteien zu bekommen.“ Auch die Wirkung von Politik auf den Einzelnen sei deutlich geworden, so JAV-Kollegin Lisa-Marie Eiden: „Wir konnten einen Bezug zu Themen herstellen, die uns in unserem persönlichen Alltag begleiten.“
Ein zentrales Thema des Austausches war die Energie- und Klimapolitik. Die Auszubildenden interessierten sich vor allem für die Unterstützung des globalen Südens bei der Umsetzung der Pariser Klimaziele, fragten nach den Folgen des Atomausstiegs für die deutsche Industrie und wollten mehr über den Ausbau des europäischen Schienennetzes wissen. Janina Singh betonte, dass die internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Erderwärmung unerlässlich sei: „Niemandem ist geholfen, wenn Klimafragen von Europa in den globalen Süden verlagert werden, denn die Erderwärmung kennt keine Grenzen“, so die Europawahl-Kandidatin. Einig waren sich die Politiker auch beim Thema Energieversorgung. Moritz Körner forderte: „Strom muss bezahlbar bleiben und grün werden. Der europaweite Ausbau erneuerbarer Energien und Investitionen in die Erforschung klimaneutraler Treibstoffe sind dafür wichtige Instrumente.“
Sozialpolitik und Gerechtigkeit bildeten einen weiteren Schwerpunkt. So plädierte Jens Geier bei der Frage nach einer fairen Entlohnung für eine stärkere europaweite Tarifbindung der Unternehmen. „Damit verbessern wir auch die Verhandlungspositionen der Gewerkschaften“, ergänzte der SPD-Politiker. Das Erstarken rechtsextremer Parteien in Europa kam ebenfalls zur Sprache. Die Teilnehmer stimmten überein, dass sich die Politik noch stärker auf effektive Problemlösungen konzentrieren müsse. Eine negative Stimmung in der Gesellschaft sei Nährboden für rechtsextreme Kräfte, zunehmenden Rassismus und auch mitverantwortlich für Gewalt gegen Politiker. Eine bessere Sozialpolitik könne dazu beitragen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Am Ende der Veranstaltung ergriff Moderatorin Silke Linneweber, bei Evonik Director Governmental Affairs, an die Auszubildenden gewandt eindeutig Partei - für die Demokratie: „Macht von Eurem Wahlrecht Gebrauch und geht wählen, sonst entscheiden andere für Euch! Demokratie ist die Grundlage für unseren Wohlstand und ein harmonisches Miteinander.“ Ein Appell, den die Politiker bei allen unterschiedlichen Meinungen einhellig unterstützten.
Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe von Politikerbesuchen im Rahmen der Europawahl. Im Juni folgt ein weiterer „Azubi-Talk“ am Standort Marl mit einem Europaabgeordneten der CDU.