Pressemeldung

01. August 2024

Evonik hebt Ausblick nach zweitem Quartal deutlich an

Finanzkennzahlen zum zweiten Quartal

  • Finale Zahlen bestätigen: Bereinigtes EBITDA im zweiten Quartal klar über Vorjahr und über erstem Quartal
  • Free Cashflow wieder positiv
  • Neuer Ausblick: bereinigtes EBITDA 1,9 - 2,2 Milliarden €

Essen.  Evonik hat im weiterhin schwierigen Umfeld das Ergebnis im zweiten Quartal deutlich gesteigert. Die finalen Zahlen bestätigen das Bild, das die am 15. Juli vorab vermeldeten vorläufigen Daten zeigten: Das bereinigte EBITDA stieg um 28 Prozent auf 578 Millionen €. Der Free Cashflow war mit 217 Millionen € klar positiv, nach einem Mittelabfluss von 203 Millionen € ein Jahr zuvor.

„Wir senken unsere Kosten und machen unsere Hausaufgaben - und das wirkt“, sagt Vorstandschef Christian Kullmann mit Blick auf die Umbauprogramme im Unternehmen. „Wir müssen uns derzeit vor allem auf uns selbst verlassen, da von der Konjunktur kein echter Rückenwind kommt.“

Der Konzernumsatz im zweiten Quartal stieg um 1 Prozent auf 3,93 Milliarden €. Die Preise fielen um 2 Prozent, auch aufgrund der Weitergabe gesunkener Rohstoffkosten. Im Bereich Animal Nutrition erholten sich die Preise dagegen weiter. Die Absatz-mengen konnte Evonik um 5 Prozent steigern. Hier stach besonders die gute Volumenentwicklung bei Specialty Additives hervor mit prozentual zweistelligen Zuwachsraten. Neben der anhaltend strikten Kostendisziplin trugen auch niedrigere Herstellkosten zu der verbesserten Entwicklung bei. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg um 3,1 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent.

„Die Richtung stimmt und die Verbesserungen unserer wichtigsten Finanzkennzahlen gegenüber dem Vorjahr sind wirklich erfreulich“, sagt Finanzvorstand Maike Schuh. „Diese Erholung vergleicht sich jedoch mit einem ausgesprochen schwachen Jahr und wir sind noch lange nicht am Ziel.“

Am 15. Juli hatte Evonik den Ausblick für das bereinigte EBITDA für 2024 angehoben. Erwartet wird nun einen Wert zwischen 1,9 und 2,2 Milliarden € (zuvor: 1,7 bis 2,0 Milliarden €). Der Ausblick für die übrigen Finanzkennzahlen gilt unverändert: Der Umsatz dürfte zwischen 15 und 17 Milliarden € liegen, die Cash Conversion Rate bei etwa 40 Prozent, der ROCE deutlich höher. Für das dritte Quartal erwartet Evonik beim bereinigten EBITDA einen Wert auf dem Niveau des zweiten.

Das Effizienzprogramm Evonik Tailor Made wird ab dem Jahres-ende erste Einsparergebnisse beitragen. Die Verhandlungen über Rahmenbedingungen zum sozialverträglichen Stellenabbau in Deutschland hierzu sind abgeschlossen. Im zweiten Quartal hat Evonik 238 Millionen € Rückstellungen gebildet, um diesen Abbau umsetzen zu können. Ohne diese Aufwendungen lagen die allgemeinen Verwaltungskosten im ersten Halbjahr bereits 5 Prozent unter Vorjahr. Sie sind auch maßgeblich verantwortlich für das negative Konzernergebnis in Höhe von -5 Millionen € für das zweite Quartal. Im Vorjahresquartal hatte es -270 Millionen € betragen.

Das Portfolio entwickelt Evonik mit klarer Richtung weiter. Die Einweihung der weltweit ersten Anlage für nachhaltige Biotenside im industriellen Maßstab in der Slowakei zeigt, wie Evonik die grüne Transformation in der Reinigungs-, Schönheits- und Körperpflegeindustrie voranbringt. Evonik will führend sein in diesem Marktsegment, das langfristig ein Umsatzpotenzial von 1 Milliarde € hat. Bis Ende 2026 soll die Anlage in Slovenská Ľupča voll ausgelastet sein.

Der Abschluss des Verkaufs des Geschäfts mit Superabsorbern wird für das laufende dritte Quartal erwartet. Dann haben zwei der vormals drei Bereiche der Division Performance Materials einen neuen Eigentümer.

Entwicklung der Chemie-Divisionen

Specialty Additives: Der Umsatz der Division Specialty Additives stieg im zweiten Quartal 2024 um 4 Prozent auf 944 Millionen €. Hierzu trugen spürbar höhere Mengen bei, während nachgebende Verkaufspreise vor allem aus der Weitergabe geringerer Rohstoff-kosten sowie leicht negative Währungseinflüsse gegenläufig wirkten. Die Produkte für die Farben- und Beschichtungsindustrie verzeichneten eine spürbar höhere Mengennachfrage insbesondere aus Europa und Asien und erzielten einen über Vorjahr liegenden Umsatz. Die Additive für Polyurethanschäume sowie langlebige Konsumgüter erzielten bei nachgebenden Verkaufspreisen infolge ebenfalls anziehender Mengen einen leicht höheren Umsatz. Die Additive für den Automobilbereich erzielten bei weltweit gestiegenem Mengenabsatz einen spürbar über Vorjahr liegenden Umsatz. Auch die Crosslinker verzeichneten eine spürbar höhere Nachfrage, der Umsatz blieb jedoch aufgrund rückläufiger Verkaufspreise unter dem Vorjahreswert. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich dank der gestiegenen Mengen, der daraus resultierenden höheren Anlagenauslastung sowie geringeren Rohstoffkosten um 11 Prozent auf 220 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 22,0 Prozent im Vorjahresquartal auf 23,3 Prozent. 

Nutrition & Care: In der Division Nutrition & Care nahm der Umsatz im zweiten Quartal 2024 um 1 Prozent auf 905 Millionen € zu. Hierbei wurden Effekte aus höheren Verkaufspreisen und positiven Währungseffekten größtenteils von rückläufigen Mengen kompensiert. Das Geschäft mit essenziellen Aminosäuren (Animal Nutrition) profitierte von steigenden Verkaufspreisen, während die Mengen infolge eines Erweiterungsstillstands in Singapur unter Vorjahr lagen; insgesamt erhöhte sich der Umsatz. Der Gesundheits- und Pflegebereich (Bereich Health & Care) erzielte einen nahezu auf Vorjahreshöhe liegenden Umsatz. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 97 Prozent auf 140 Millionen €. Dies resultierte vor allem aus den höheren Verkaufspreisen für essenzielle Aminosäuren sowie Kosteneinsparungen aus der Optimierung des Geschäftsmodells für Animal Nutrition. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg erheblich von 8,0 Prozent im Vorjahresquartal auf 15,5 Prozent. 

Smart Materials: Der Umsatz der Division Smart Materials nahm im zweiten Quartal 2024 um 3 Prozent auf 1.147 Millionen € zu. Der Anstieg resultierte aus höheren Mengen, während die Verkaufs-preise vor allem aufgrund der Weitergabe niedrigerer Rohstoff-kosten zurückgingen. Die anorganischen Produkte steigerten ihren Umsatz aufgrund höherer Mengennachfrage. Der Bereich Polymere konnte die Absatzmengen deutlich steigern, der Umsatz erhöhte sich. Im Vorjahr hatte es hier einen geplanten Wartungsstillstand beim Hochleistungskunststoff Polyamid 12 gegeben. Das bereinigte EBITDA stieg vor allem infolge der höheren Mengen sowie geringerer variabler Kosten um 40 Prozent auf 171 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 10,9 Prozent im Vorjahresquartal auf 14,9 Prozent. 

Performance Materials: In der Division Performance Materials lag der Umsatz im zweiten Quartal 2024 mit 648 Millionen € um 7 Prozent unter dem Vorjahreswert, der noch den Umsatz des zum 30. Juni 2023 verkauften Standorts Lülsdorf enthielt. Das Geschäft mit Produkten des C4-Verbunds (Performance Intermediates) erwirtschaftete bei höherer Mengennachfrage und verbesserten Verkaufspreisen spürbar mehr Umsatz. Der Umsatz der Super-absorber war rückläufig. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich infolge der höheren Mengen sowie geringerer variabler Kosten um 16 Prozent auf 52 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg von 6,5 Prozent im Vorjahresquartal auf 8,0 Prozent. 

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Über Evonik

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 15,3 Mrd. € und ein Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 1,66 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Rund 32.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

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