Pressemeldung

10. Juli 2025

Evonik plant Zukunftsprojekte in NRW

  • Gutachter empfehlen Förderung von zwei Evonik-Vorhaben
  • Demo-Anlagen für CO2-Nutzung und Kreislaufwirtschaft könnten am Standort Marl entstehen
  • Ministerin Mona Neubaur: "Die beiden Projekte zeigen, wie Kreislaufwirtschaft praktisch funktioniert."

Essen. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen will den Ausbau von Schlüsseltechnologien im nördlichen Ruhrgebiet und im Rheinischen Revier unterstützen. Dafür stehen im Förderaufruf „Produktives.NRW“ rund 260 Millionen Euro aus dem „Fonds für einen gerechten Übergang“ der EU zur Verfügung (Just Transition Fund, kurz JTF). Evonik ist mit zwei innovativen Vorhaben in der Auswahl vertreten. Bei den Projekten geht es um die klimaschonende Nutzung von Kohlendioxid (CO2) als Rohstoff sowie um ein ressourcenschonendes Kunststoff-Recyclingverfahren. Ein Begutachtungsausschuss hat dem Land NRW nun empfohlen, beide Projekte von Evonik zu fördern. 

Die Wirtschafts- und Klimaschutzministerin von Nordrhein-Westfalen Mona Neubaur sagt vor diesem Hintergrund über die Pläne von Evonik: „Ob Matratzen, Kosmetik oder Schmierstoffe – all das kann in Zukunft hier bei uns in NRW klimafreundlich produziert werden. Mit den Projekten Phoenix und Rheticus zeigen wir, wie Kreislaufwirtschaft praktisch funktioniert: Alte Matratzen werden recycelt, CO2 wird als Rohstoff wiederverwendet. So wird aus Abfall ein Wertstoff. Das ist gut fürs Klima, stärkt unsere Industrie, sichert gute, tarifgebundene Arbeitsplätze und macht uns unabhängiger von Rohstoffimporten. Genau das braucht Nordrhein-Westfalen für eine starke und nachhaltige Zukunft.“ 

Sobald die zuständige Bezirksregierung das Signal gibt, kann Evonik die technischen Planungen für die beiden Projekte aufnehmen. Was einst im Labor im kleinen Maßstab begann, soll nun im industriellen Umfeld mit Demonstrationsanlagen getestet werden. Ralph Marquardt, Chief Innovation Officer von Evonik, macht deutlich: „Evonik will weiterhin in Deutschland Zukunftstechnologien entwickeln – auch an unserem Standort in Marl. Denn hier haben wir beste Voraussetzungen, um aus unseren Ideen greifbare, praxistaugliche Produkte und Lösungen entstehen zu lassen. Die Unterstützung des Landes ist dabei ein wichtiger Beitrag, um für die Region Ruhr industrielle Perspektiven und qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.“

In der dritten Runde des Aufrufs „Produktives.NRW“ stehen rund 70 Millionen Euro EU-Fördermittel  aus dem JTF für innovative, richtungsweisende Projekte zur Verfügung. Sechs Projekte wurden zur Förderung empfohlen. „Rheticus“ und „Phoenix“ heißen die zwei geplanten Projekte von Evonik. Mit unterschiedlichen Ansätzen sollen sie die industrielle Produktion besser machen und zugleich erhebliche Vorteile für die Umwelt und die wirtschaftliche Nutzung von Rohstoffen bringen. Ihren Ursprung haben die Projekte in der Creavis, der strategischen Innovationseinheit und dem Business Incubator von Evonik. 

Das Projekt Rheticus setzt statt auf fossile Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle auf Kohlendioxid. Zusammen mit grünem Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen stellen Bakterien in einem Bioreaktor daraus wertvolle Chemikalien her. Da es sich bei Rheticus um eine Technologieplattform handelt, ist es grundsätzlich möglich, aus dem CO2 vielfältige Produkte herzustellen. 

In einer kleineren Pilotanlage produzierten die Forscher bisher Hexansäure. Mit einer Demonstrationsanlage wäre es möglich, CO2-neutrale Chemikalien herzustellen, die für eine große Bandbreite an Anwendungen von Kosmetika über Schmierstoffe bis hin zu Reinigungsmitteln genutzt werden. Damit trüge die Technologie dazu bei, CO2 dauerhaft im Stoffkreislauf zu halten. 

Beim Projekt Phoenix geht es um das Recycling von Matratzen. Schätzungsweise 40 Millionen Exemplare pro Jahr sind allein in der EU zu entsorgen – und damit hunderttausende Tonnen an Polyurethan-Schaum. Bislang endet ein Großteil der Matratzen auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen. Evonik hat ein chemisches Recyclingverfahren entwickelt, das den Kunststoff Polyurethan wieder in seine Bausteine zerlegt. 

Bei diesem Hydrolyseverfahren entsteht unter anderem der Grundstoff Polyol, der direkt wieder bei der Herstellung neuer Matratzen genutzt werden kann. Das bedeutet nicht nur einen großen Schritt hin zu einem geschlossenen Stoffkreislauf in der Polyurethan-Industrie. Durch das zurückgewonnene, hochwertige Material sind auch deutlich weniger fossile Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas notwendig, um neue Matratzen herzustellen. Recycling und Circular Economy können auf diese Weise dazu beitragen, die Emissionen von Treibhausgasen erheblich zu verringern.

Evonik: Leading beyond chemistry

Evonik geht mit der Verbindung aus Innovationsstärke und führender Technologiekompetenz über die Grenzen der Chemie hinaus. Das in mehr als 100 Ländern aktive Chemieunternehmen mit Sitz in Essen erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von 15,2 Milliarden € sowie ein Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,1 Milliarden €. Der gemeinsame Antrieb der rund 32.000 Mitarbeiter: mit maßgeschneiderten Produkten und Lösungen als Superkraft für die Industrie den Kunden den entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu verschaffen - und dadurch das Leben der Menschen zu verbessern. In allen Märkten. Jeden Tag.

Über Creavis

Creavis ist die strategische Innovationseinheit und Business Incubator von Evonik. Seit mehr als 25 Jahren bereitet sie den Weg für neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle, die eine lebenswerte Zukunft möglich machen. Die weltweit rund 200 Mitarbeiter entwickeln nachhaltige Lösungen für zentrale Herausforderungen, die aus Klimawandel und Bevölkerungswachstum folgen. Damit treiben sie neue wirtschaftliche Ökosysteme und Wertschöpfungsketten voran.

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