01. August 2025
Nachfragerückgang führt zu schwachem zweiten Quartal
- Konjunkturelle Unsicherheit lässt Umsatz sinken
- Bereinigtes EBITDA fällt um 12 Prozent auf 509 Millionen €
- Prognose für 2025: bereinigtes EBITDA am unteren Ende der Spanne
Essen. Evonik hat von April bis Juni in einem zunehmend schwieriger werdenden Umfeld ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 509 Millionen € erzielt. Damit lag die Kennzahl 12 Prozent unter dem guten Vorjahreswert (Q2 2024: 578 Millionen €).
„Das zweite Quartal war geprägt von schwacher Nachfrage und hoher Verunsicherung“, sagt Vorstandschef Christian Kullmann. „Das schlägt sich auch in unseren Zahlen nieder.“
Der Umsatz war konzernweit mit 3,50 Milliarden € um 11 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal (Q2 2024: 3,93 Milliarden €). Mehr als die Hälfte des Rückgangs ist auf den Verkauf des Geschäfts mit Superabsorbern, die im zweiten Quartal 2024 noch zu Evonik gehörten, sowie auf ungünstige Wechselkursveränderungen zurückzuführen. Die Absatzmengen sanken um 4 Prozent. Die Preise blieben annähernd stabil. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Geschäfte mit Produkten aus der C4-Chemie. Auch länger als geplante Wartungsstillstände von Anlagen, etwa zur Produktion von Polyamid 12, wirkten sich belastend aus.
Die bereinigte EBITDA-Marge konnte mit 14,5 Prozent etwa auf dem Vorjahrsniveau gehalten werden (Q2 2024: 14,7 Prozent). Das Konzernergebnis betrug 120 Millionen €, nach -5 Millionen € im Vorjahresquartal, das von Rückstellungen für das Effizienzprogramm „Evonik Tailor Made“ geprägt war. Der Free Cashflow lag bei -211 Millionen € (Q2 2024: 217 Millionen €), beeinflusst durch angestiegenes Nettoumlaufvermögen sowie deutlich höhere Auszahlungen für variable Vergütung für das Jahr 2024.
„Die Situation hat sich im Mai und im Juni klar eingetrübt“, sagt Finanzvorstand Maike Schuh. „In der zweiten Jahreshälfte stehen weniger Wartungsstillstände an und wir sollten vom Hochlauf neuer Kapazitäten bei einigen unserer Produkte profitieren.”
Für das Gesamtjahr rechnet Evonik damit, ein bereinigtes EBITDA am unteren Ende der Prognose von 2,0 bis 2,3 Milliarden € erreichen zu können, sofern sich die globale Konjunktur nicht weiter abschwächt.
Die Cash Conversion Rate erwartet Evonik weiterhin bei etwa 40 Prozent für das Gesamtjahr. Zur Sicherung eines guten Free Cashflows werden die Sachinvestitionen um etwa 100 Millionen € reduziert auf voraussichtlich 750 Millionen €. Die Kapitalrendite (ROCE) wird nun etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet (2024: 7,1 Prozent).
Entwicklung der Chemie-Segmente
Custom Solutions:
Im Segment Custom Solutions ging der Umsatz im zweiten Quartal 2025 um 7 Prozent auf 1,37 Milliarden € zurück. Dies ist auf geringere Mengen und negative Währungseffekte zurückzuführen, während etwas höhere Verkaufspreise den Rückgang abmilderten. Im Bereich Additives verzeichneten die Additive für Polyurethanschäume sowie langlebige Konsumgüter eine deutlich schwächere Mengennachfrage. Produkte für die Farben- und Beschichtungsindustrie waren ebenfalls geringer nachgefragt als im starken Vorjahreszeitraum. Die Öladditive konnten bei nahezu unveränderter Nachfrage die Verkaufspreise erhöhen. Insgesamt ging der Umsatz der Additives zurück. Der Bereich Care erzielte mengenbedingt einen unter Vorjahr liegenden Umsatz. Das bereinigte EBITDA ging vor allem infolge der schwächeren Mengennachfrage um 10 Prozent auf 254 Millionen € zurück. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 19,1 Prozent im Vorjahresquartal auf 18,6 Prozent.
Advanced Technologies:
Der Umsatz des Segments Advanced Technologies verringerte sich im zweiten Quartal 2025 um 1 Prozent auf 1,51 Milliarden €. Hierzu trugen leicht nachgebende Verkaufspreise und negative Währungseinflüsse bei, während etwas höhere Mengen den Rückgang minderten. Der Bereich Animal Nutrition erwirtschaftete bei gestiegenen Mengen einen spürbar über Vorjahr liegenden Umsatz. Im Bereich Inorganics profitierte das Geschäft mit Wasserstoffperoxid von einem Lizenzertrag; insgesamt blieb der Umsatz von Inorganics infolge einer generellen Nachfrage-schwäche unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz des Bereichs Organics ging spürbar zurück, belastet durch rückläufige Mengen insbesondere aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks bei den Vernetzern sowie eines geplanten Wartungsstillstands bei den Hochleistungskunststoffen. Das bereinigte EBITDA lag mit 266 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Hierbei wurden die Effekte aus einer schwächeren Geschäftsentwicklung von vertraglich vereinbarten Einmalerträgen ausgeglichen. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich leicht von 17,4 Prozent im Vorjahresquartal auf 17,6 Prozent.
Evonik: Leading beyond chemistry
Evonik geht mit der Verbindung aus Innovationsstärke und führender Technologiekompetenz über die Grenzen der Chemie hinaus. Das in mehr als 100 Ländern aktive Chemieunternehmen mit Sitz in Essen erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von 15,2 Milliarden € sowie ein Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,1 Milliarden €. Der gemeinsame Antrieb der rund 32.000 Mitarbeiter: mit maßgeschneiderten Produkten und Lösungen als Superkraft für die Industrie den Kunden den entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu verschaffen - und dadurch das Leben der Menschen zu verbessern. In allen Märkten. Jeden Tag.
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Registergericht Amtsgericht Essen
Handelsregister B 19474
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