Als zentraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung dient das Risikomanagement der gezielten Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale sowie der Vermeidung bzw. Gegensteuerung und Minimierung von Risiken. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, den Wert von Evonik nachhaltig zu steigern und dabei gleichzeitig mögliche Auswirkungen dauerhaft zu beherrschen.

Aufbau und Organisation des Risikomanagements

Evonik verfügt über ein konzernweites internes Risikomanagement. Dieses wird – neben organisatorischen Sicherungsmaßnahmen und internen Kontrollsystemen – auch durch die Konzernrevision als prozessunabhängige Kontroll- und Beratungsinstanz unterstützt. Eine konzernweit verbindliche Richtlinie regelt die Anforderungen an das Risikomanagement.

Gemäß der Organisationsstruktur von Evonik ist das Risikomanagement dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Geschäfts-, Konzern- und Servicebereichen, die für Früherkennung, Abschätzung der Auswirkungen, Einleitung geeigneter Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen sowie interne Kommunikation der Risiken verantwortlich sind. Innerhalb dieser Organisationseinheiten koordinieren Risikobeauftragte die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten. Für den Konzern nimmt ein Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen von Prozessen und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für die Risikobeauftragten der verschiedenen Einheiten und zuständig für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements von Evonik. Ein Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern des Corporate Centers und der Geschäftsbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr.

Auf allen Konzernebenen ist das Risikomanagement ein wesentliches Element der Controllingprozesse von Evonik. Dazu zählen strategische und operative Planung, Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, Monatsberichterstattung, Hochrechnungen sowie ab einem bestimmten Schwellenwert eine Risiko-Sofortberichterstattung. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Dies erfolgt mit einer speziellen Software für das Risikomanagement. Dabei werden alle Risiken systematisch erfasst, dokumentiert und hinsichtlich ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Für bei der Risikoinventur erkannte Risiken müssen die Organisationseinheiten Sicherungsmaßnahmen benennen, deren Umsetzung zeitnah überwacht wird. Die jährliche Risikoinventur erfasst Risiken als Abweichung vom geplanten Konzernergebnis, sowohl kurzfristig für ein Jahr als auch mittelfristig über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren. Sie wird ergänzt durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Risiken. Hinzu kommen monatliche Risikoberichte, die über Veränderungen bei bereits identifizierten Risiken sowie neu aufgetretene Risiken bezogen auf das laufende Jahr informieren.

Gesamtrisikosituation

Die Konzernrevision hat im Geschäftsjahr 2012 das Risikomanagement von Evonik geprüft und festgestellt, dass die gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen erfüllt werden. Zusätzlich wurde das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Diese Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, rechtzeitig zu erkennen.

Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes. Gemäß unserem Risikokatalog betrachten wir die Risiken in Anlehnung an das COSO-Enterprise-Risk-Management-Modell in den vier Hauptkategorien Strategie, operative Aspekte, Compliance/Recht und Finanzen.

Der Evonik-Konzern ist aufgrund seiner Betätigungsfelder mit national wie international sich ständig ändernden politischen, gesellschaftlichen, demografischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Wir begegnen den Risiken, die sich daraus ableiten, indem wir unser Umfeld genauestens beobachten und Marktentwicklungen antizipieren sowie das Portfolio konsequent entsprechend der Konzernstrategie weiterentwickeln.

Rechtlicher Hinweis

Soweit wir Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen.

Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.