Speziallösungen wie AEROXIDE® machen Lithium-Ionen-Batterien leistungsfähiger und sicherer. Der Elektromobilität könnten sie damit einen weiteren Schub geben. Im Oktober 2025 weihte Evonik ihre erste Anlage für pyrogenes Aluminiumoxid in Asien ein – dem Zentrum der weltweiten Batterieproduktion.
Leistungsfähige Energiespeicher machen viele Alltagstechnologien überhaupt erst möglich. Das gilt insbesondere im Bereich der Elektromobilität: Zahlreiche Weiterentwicklungen bei Batterietechnologien haben in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass Elektroautos gegenüber herkömmlichen Benzinern immer konkurrenzfähiger werden. Angetrieben werden die meisten E-Fahrzeuge von Lithium-Ionen-Batterien. Doch obwohl sie den Markt seit vielen Jahren dominieren, ist ihr Potenzial in Sachen Leistungsfähigkeit, Reichweite und Anwendungssicherheit noch lange nicht ausgeschöpft.
Genau hier setzt Evonik an. Als etablierter Innovationspartner der Batterieindustrie produziert das Unternehmen für Lithium-Ionen-Batterien verschiedene Performance-Additive der Marke AEROXIDE®.
AEROXIDE® VERHINDERT KURZSCHLÜSSE UND ERHÖHT DIE KAPAZITÄT
Auf den Markt gekommen sind Lithium-Ionen-Batterien vor rund 30 Jahren. Seitdem bestehen sie im Grunde aus den gleichen Komponenten: einem Separator zwischen einer Kathode aus Lithium-Mischoxid und einer Anode meist aus Graphit, beides getränkt in einer flüssigen Elektrolytlösung. Der Separator fungiert in diesem System als eine Art Barriere, die die beiden Elektroden elektrisch voneinander isoliert. Das Problem: Der dünne, aus einem porösen Polymer bestehende Separator tendiert dazu zu schrumpfen, sobald es zu einer Wärmeentwicklung in der Batteriezelle kommt. So steigt das Risiko eines Kurzschlusses, im schlimmsten Fall gefolgt vom thermischen Durchgehen (Thermal Runaway) der gesamten Batterie.
Eine ultradünne Beschichtung des Separators mit AEROXIDE® verhindert den Schrumpfungsprozess und sorgt damit für eine höhere Sicherheit. AEROXIDE®-Beschichtungen schützen zudem die Hochleistungskathoden von Lithium-Ionen-Batterien vor vorzeitigem Zerfall.
ERSTE EVONIK-ANLAGE FÜR PYROGENES ALUMINIUMOXID IN ASIEN
Evonik bedient den wachsenden Markt der Lithium-Ionen-Batterien mit innovativen Additiven. In einer gemeinsamen Studie haben die RWTH Aachen und das Strategieberatungsunternehmen Roland Berger errechnet, dass der globale Batteriemarkt von 2020 bis 2030 um jährlich 34 Prozent steigen wird. Von dem Boom profitieren wird Asien, das Zentrum der weltweiten Batterieproduktion. Dort finden sich zahlreiche große Hersteller, die die Zukunft der Branche seit Jahren entscheidend prägen.
Um das Potenzial des wachsenden Marktes zu nutzen, legte Evonik im japanischen Yokkaichi im Frühjahr 2023 den Grundstein für ihre erste Anlage für pyrogenes Aluminiumoxid in Asien, ausgerichtet auf die Produktion von Speziallösungen für Lithium-Ionen-Batterietechnologien. Im Oktober 2025 wurde die Anlage termingerecht eingeweiht. Der Spezialchemiekonzern investierte in das Projekt einen zweistelligen Millionen-Euro-Beitrag. Der Bau wurde von der japanischen Regierung mit Fördermitteln unterstützt.
KURZE LIEFERWEGE ZU HERSTELLERN VON LITHIUM-IONEN-BATTERIEN
Den Standort Yokkaichi betreibt Evonik seit mehr als 50 Jahren in einem Joint Venture. Gestartet war das Werk mit der Produktion von Kieselsäuren der Marke AEROSIL®. Nach und nach wurde das Leistungsangebot ausgebaut. „Pyrogene Oxide stellen wir in Yokkaichi seit vielen Jahrzehnten auf höchstem Niveau her“, sagt Goro Naito, Präsident von Evonik Japan. „Dieses Know-how nutzen wir nun auch für die Produktion von pyrogenen Aluminiumoxiden.“ Von Yokkaichi aus beliefert Evonik die großen Batteriehersteller in China, Korea und Japan nun schneller und kostengünstiger mit Produkten wie AEROXIDE®. „Damit verleihen wir der E-Mobilität in Asien weiteren Auftrieb“, so Naito.
Im Zuge des Projekts meisterten die Mitarbeiter des Standorts zahlreiche Herausforderungen, fanden zum Beispiel Lösungen, um die neue Anlage optimal in die vorhandene Infrastruktur des Standorts einzubinden. Shogo Ichinozuka, Ingenieur in der Produktionstechnik, kümmert sich gemeinsam mit seinem Kollegen Saefuludin unter anderem um die Produktionsprozesse. „Für die Herstellung der Aluminiumoxide nutzen wir auch Teile unserer bestehenden Anlage für pyrogene Oxide. Hier ging und geht es darum, die Prozesse optimal aufeinander abzustimmen und fortlaufend zu verbessern“, sagt er. Ichinozuka sieht die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Yokkaichi als große Chance: „Wir sind alle sehr stolz, die erste Evonik-Anlage dieser Art in Asien zu betreiben. So können wir von unserem Standort aus mithelfen, die Mobilität in eine nachhaltige Zukunft zu führen.“
Wir sind alle sehr stolz, die erste Evonik-Anlage dieser Art in Asien zu betreiben. So können wir von unserem Standort aus mithelfen, die Mobilität in eine nachhaltige Zukunft zu führen.
Shogo Ichinozuka, Ingenieur, Yokkaichi